Transparenzbericht für das Projekt "Julian Assange" (Stand 26.11.2024)

Einleitung

Mit der Verhaftung von Julian Assange am 12. April 2019 in der ecuadorianischen Botschaft in London hat der Vorstand der WHS beschlossen, Spenden für die juristische Verteidigung gegen das Auslieferungsersuchen der USA zu sammeln. Die Stiftung vertritt die Ansicht, dass der Prozess gegen Julian Assange als ein Musterprozess um die Presse- und Informationsfreiheit zu verstehen ist. Damit gehört die Arbeit in diesem Kontext im Sinne der Satzung zu einer der Kernaufgaben der Stiftung (Informationsfreiheit).

In den Jahren 2019 bis 2021 wurden anfallende Kosten anteilig durch Vorschüsse der WHS und zweckgebundene Spenden (Banküberweisungen und PayPal) gedeckt. Im Februar 2022 ging bei der WHS eine Groß-Spende über 16593 ETH ein, die vom Digitalkünstler Pak an die WHS gespendet wurde. Aus diesen zusätzlichen Mitteln konnte die umfangreiche juristische Verteidigung von Julian und die damit einhergehende Öffentlichkeitsarbeit wesentlich durch die WHS getragen werden; zusätzlich konnten geleistete Vorschüsse ausgeglichen werden.

Nach Vorgabe des Finanzamtes wird das ETH-Konto wie ein Fremdwährungskonto behandelt, d.h. dass Mittel nicht nach Tageskurs in Euro, sondern in der jeweiligen Fremdwährung gebucht werden. Erst nach Umtausch der Fremdwährung in Euro werden diese Beträge auch in Euro ausgewiesen.

Der Umtausch der ETH in Euro war erst drei Monate nach Spendeneingang möglich, weil aufwändige und zeitintensive KYC-Prüfungen («Know-Your-Customer») aller Vorstandsmitglieder erforderlich waren. Der Umtausch wurde über eine Exchange nach Bedarf zum jeweils aktuellen Kurs abgewickelt. Geldeingänge (in EUR) aus Umtausch-Aktionen wurden direkt auf das Bankkonto des Projektbereiches der Wau-Holland-Stiftung überwiesen und als (Spenden-)Eingänge verbucht; parallel wird ein separates ETH-Konto (Fremdwährungkonto) geführt.

Die Eigenkosten der WHS (z.B. Reisen, Spesen, IT-Infrastruktur und Bürokosten) sind durch die Rücklage von 5% der Spendeneingänge gedeckt und in diesem Bericht nicht gesondert aufgeführt. Der Vorstand der Wau-Holland-Stiftung war während des gesamten Projektzeitraums ausschließlich ehrenamtlich tätig, so dass keine zusätzlichen Vergütungen für den hohen Zeitaufwand in der unmittelbaren Koordinationsarbeit angefallen sind.

Auf Beschluss des Vorstandes wurde das Projekt zum 31. Juli 2024 beendet, aber die Abwicklung und Nacharbeiten laufen noch bis Ende 2024. Dieser Bericht basiert auf den buchungstechnisch erfassten Zahlen bis 26. November 2024, die aber noch nicht buchhalterisch komplett zugeordnet sind.

Die Wau-Holland-Stiftung ist daran gebunden, die ETH-Spende ausschließlich gemäß dem Spenderwillen im Projekt Julian Assange zu verwenden. Über die Verwendung der Restmittel muss die Stiftung in Zusammenarbeit mit Steueranwälten, dem Finanzamt und der Stiftungsaufsicht entscheiden.

Zusammenfassung

Einnahmen / Ausgaben in EUR
JahrAusgabenEinnahmenlfd. Saldo (*)
201980.38824.192-56.196
2020399.436314.748-140.884
2021194.00563.189-271.700
20224.895.7905.352.670185.180
20236.930.3738.965.6752.220.481
20245.834.0745.322.2901.708.698

(*) Ein negativer Saldo ist durch Vorschüsse der WHS aus freien Rücklagen gedeckt, ein positiver Saldo ist Guthaben auf dem Projektkonto

Es wurden insgesamt 18.334.066 EUR ausgegeben; davon 14.046.706 EUR für Anwalts- und Gerichtskosten sowie 4.287.360 EUR für Öffentlichkeitsarbeit.

ETH Konto (Februar 2022 bis 26. November 2024)
  • Einnahmen: 16.593,0343 ETH
    • Bereitstellung WHS: 0,0343 ETH
    • Spende von Pak: 16.593,0000 ETH
  • Ausgaben: 12.911,4350 ETH
    • Umtausch: 11.337,0000 ETH
    • Direkte Verwendung: 1.574,4350 ETH
  • Kontostand: 3.681,5993 ETH

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