Eine Stiftung zum Gedenken an Herwart "Wau" Holland-Moritz
Zahlreiche Bild- und Tondokumente, wie auch Texte von und über den Datenphilosophen Wau Holland zeigen, dass er in den Jahrzehnten bis zu seinem Tod am 29. Juli 2001 als Doyen des Chaos Computer Clubs und als öffentliche Person nachhaltig gewirkt hat.
Der Mensch im Spannungsfeld zwischen neuer Medien-Technik und Überwachung, zwischen den Chancen und Risiken moderner Datenverarbeitung: das stand für Wau Holland ganz oben auf der langen Liste seiner Vorträge. Deshalb entwickelte und erweiterte er Konzepte wie die Hacker-Ethik und sah die Freude junger Menschen am Erlernen und dem Umgang mit Computertechnik als Chance, ihnen auch die gesellschaftlichen Dimensionen dieser Technik aufzuzeigen.
Wau Holland hat mit der Gründung des Chaos-Computer-Clubs im Jahr 1981 den Weg der "Hacker" in die Legalität und damit in die gesellschaftliche Verantwortung bereitet und mitbestimmt.
Die Wau-Holland-Stiftung wurde am Tag der Urnenbeisetzung in Marburg von fünf engen Freunden von Wau Holland gegründet und von der Familie unterstützt, die das Stiftungskapital aufbrachte. Mit der Erarbeitung der Stiftungs-Satzung und der Überreichung der Stiftungsurkunde durch das Regierungspräsidium Kassel am 19.12.2003 nahm die Wau-Holland-Stiftung ihre Arbeit auf. Mit Bescheid des Finanzamtes Kassel-Goethestraße vom 23.1.2004 wurde die Stiftung als gemeinnützig anerkannt.
Die Stiftung führt das couragierte Wirken Wau Hollands (Herwart Holland-Moritz) gegen totalitäre Strukturen und für bedingungslose Durchsetzung der Menschenrechte fort, um das friedliche Zusammenleben der Völker zu stärken.
Dazu fördert die Stiftung globale Informationsfreiheit und informationelle Selbstbestimmung. Zweck der Stiftung ist es, das aufklärerische Gedankengut von Wau Holland zu archivieren und fortzuführen sowie der Öffentlichkeit in geeigneter Form zugänglich zu machen. Sie fördert den weltweiten wissenschaftlichen Diskurs durch Konferenzen und die Verbreitung von wissenschaftlichen Materialien. Sie unterstützt im Sinne der Informationsfreiheit insbesondere die Verbreitung von Materialien zu wissenschaftlichen Zwecken, die sonst der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung stehen würden, durch technische und juristische Maßnahmen.
Die Stiftung sieht sich als gemeinnützige Fördereinrichtung, die verantwortlichen Menschen und Organisationen die Möglichkeit gibt, sich für die Ziele der Stiftung zu engagieren. Mäzenatische Zuwendungen werden in ihr gebündelt und zur Verwirklichung der Stiftungsaufgaben eingesetzt.
Das verzinsliche Stiftungskapital beträgt rund €62.000 und ist in langjährigen Sparbriefen (3.8% bis 4.5%) angelegt. Hinzu kommt eine landwirtschaftliche Fläche im Wert von rund €1.500, die langfristig an eine kommunale Einrichtung verpachtet ist.
Aus den Zinsen des Stiftungskapitals finanziert die Stiftung ihre Arbeit und ihre notwendigen Auslagen und fördert zudem noch eigene Projekte. Deshalb sind wir auf Ihre Spenden angewiesen, um möglichst viele weitere Projekte unterstützen zu können.
Durch Zustiftungen können Sie zudem helfen, das Stiftungskapital zu erhöhen und so langfristig die Fördermöglichkeiten der Stiftung zu verbessern.
Der Vorstand der Stiftung besteht aus bis zu fünf Personen; zur Zeit sind folgende Personen vertreten:
Stand der Stiftung auf dem 20C3
Stand der Stiftung auf dem 20C3
Ausschnitt aus einem Vortrag von Wau beim Deutschen Beamtenbund in Stuttgart am 22.August 1988, in dem er ber den BTX-Hack des CCC erzählt. Die geringe Qualität der Aufnahme ist dem billigen Kassettenrecorder und der seit dem vergangen Zeit geschuldet...